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Wichtige Ereignisse aus Astronomie, Forschung und Raumfahrt
Start von Chang'e-2 (Chinesische Sonde)
Chang'e-2 ist die zweite Raumsonde der China National Space Administration (CNSA) und die zweite von mindestens sechs geplanten Missionen im Mondprogramm der Volksrepublik China. Die Sonde startete am 1. Oktober 2010 um 10:59 Uhr UTC vom Raumfahrtbahnhof in Xichang. Die Sonde umkreiste den Mond sechs Monate, um ihn zu vermessen und zu fotografieren.
Am 9. Juni 2011 wurden die Triebwerke von Chang'e-2 gezündet, und die Sonde verließ die Umlaufbahn in Richtung des Lagrangepunkts L2 des Sonne-Erde-Systems wo sie etwa zehn Monate verblieb, den Sonnenwind maß und China wichtige Erfahrungen im Betrieb einer Tiefraumsonde lieferte.
Im April 2012 verließ sie den Lagrangepunkt L2 um den erdnahen Asteroid (4179) Toutatis zu erreichen. Am 13. Dezember 2012 um 08:30 UTC flog die Sonde in 3,2 km Abstand und mit einer Relativgeschwindigkeit von 10,73 km/s an Toutatis vorbei. Dabei wurde aus einer Entfernung von 93 bis 240 km eine Bilderserie aufgenommen.
Anschließend brach Chang’e 2 auf einer langgestreckten elliptischen Bahn um die Sonne (ähnlich wie die eines periodischen Kometen) in den interplanetaren Raum auf. Am 14. Februar 2014 war Chang’e 2 bereits 70 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Danach brach die Verbindung ab, es wird jedoch erwartet, dass die Sonde, nachdem sie das 300 Millionen Kilometer entfernte Apogäum ihrer Bahn erreicht hat, im Jahr 2029, nach neueren Schätzungen 2027, der Erde wieder auf 7 Millionen Kilometer nahekommen wird. Beim letzten Kontakt im Februar 2014 war Chang’e 2 noch in sehr gutem Zustand.
Start von Sojus TMA-7
Dieser Flug war eine Crewaustauschmission zur ISS und der 28. bemannte Flug zu dieser Station. Die auf der Raumstation arbeitende Expedition 11 wurde durch die Mannschaft der Expedition 12 abgelöst. Sie besteht aus dem russischen Kosmonauten Waleri Tokarew und dem US-Amerikaner William S. McArthur. Auch der Weltraumtourist Gregory Olsen nahm an dem Flug teil. Er kehrte mit Sojus TMA-6 und der Mannschaft der ISS-Expedition 11 am 11. Oktober 2005 wieder zur Erde zurück und zahlte dafür 20 Millionen US-Dollar.
Dieser Flug markiert auch den letzten der Sojus-Besatzungstransportflüge, welche nach dem zwischen NASA und Roskosmos geschlossenem Vertrag zu den Verpflichtungen Russlands in dem ISS-Projekt gehören. Angefangen mit der Landung von Sojus TMA-7 muss die NASA für Sojus-Plätze zahlen, sollte sie ein Besatzungsmitglied mit einem Sojus-Raumschiff starten oder landen wollen.
Der Start erfolgte mit einer Trägerrakete vom Typ Sojus-FG vom Weltraumbahnhof Baikonur am 1. Oktober 2005 um 03:54:53 Uhr UTC. Neun Minuten nach dem Start trennte sich das Raumschiff von der dritten Stufe der Rakete, danach wurden die Solarpanele ausgeklappt. Das Andocken an die ISS erfolgte vollautomatisch am 3. Oktober 2005 um 05:26:58 Uhr UTC über Zentralasien. Um 08:36 Uhr UTC wurden die Luken geöffnet und die Besatzung von Sojus TMA-7 betrat die Raumstation.
Das Sojus-TMA-7-Raumschiff mit Tokarew, McArthur sowie dem mit Sojus TMA-8 gestarteten Brasilianer Pontes an Bord koppelte am 8. April 2006 um 20:28 Uhr UTC von der ISS ab, um dann etwa drei Stunden später, 23:48 Uhr UTC, in der kasachischen Steppe zu landen.
Ankunft am Ziel: Raumsonde WMAP
Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP, früher: MAP, auch Explorer 80) ist eine 2001 gestartete US-amerikanische Raumsonde, die bis 2010 in Betrieb war.
WMAP ist der Nachfolger des Satelliten Cosmic Background Explorer (COBE), der bereits 1989 bis 1992 aus einem Erdorbit diese Strahlung erforschte. WMAP sollte eine um den Faktor 20 verbesserte Karte erstellen; tatsächlich wurde die Winkelauflösung um den Faktor 33 und die Empfindlichkeit um den Faktor 45 verbessert. Die Instrumente können Temperaturunterschiede im Bereich von 20 Millionstel Grad messen.
Für WMAP wurde auch ein neuer Beobachtungsort ausgewählt: den sonnenabgewandten Lagrange-Punkt L2 ca. 1,5 Mio. km außerhalb der Erdbahn, den WMAP am 01.10.2001 erreichte. Die 840 kg schwere Sonde WMAP wird auch als „Explorer 80“ klassifiziert.
Hauptaufgabe von WMAP war die Messung der Temperaturverteilung der kosmischen Hintergrundstrahlung (gemessen wird die Planck'sche Strahlungstemperatur). Die Messungen deckten den gesamten Himmel ab. Die gemessenen Temperaturfluktuationen spiegeln die Materieverteilung im Universum zum Zeitpunkt der Entkopplung von Strahlung und Materie wenige hunderttausend Jahre nach dem vor etwa 13,7 Milliarden Jahren erfolgten Urknall wider. Die Strahlung ist insgesamt extrem homogen, die Schwankungen relativ zum Mittelwert, der gegenwärtig bei etwa 2,7 Kelvin liegt, betragen etwa 5·105. Die Ergebnisse von WMAP sind von herausragender Bedeutung für die Kosmologie.
wurde Marie Henri Andoyer geboren
Ab 1889 war er am Observatorium von Toulouse verantwortlich für die Beteiligung an der neuen Himmelskarte (Carte du Ciel). 1892 wurde er Maitre de Conference für Himmelsmechanik und Astronomie an der Pariser Fakultät der Wissenschaften, wo er ab 1903 den Professorentitel hatte. 1912 wurde er der Nachfolger von Henri Poincaré als Professor für Astronomie und Himmelsmechanik. 1905 nahm er an der Expedition zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis am 30. August in El-Arrouch in Algerien teil. Er war Mitglied des Bureau des longitudes. Das Angebot, Direktor des Pariser Observatoriums zu werden, lehnte er ab.
Ab 1911 war er als Nachfolger von Rodolphe Radau Herausgeber des astronomischen Jahrbuchs Connaissance des temps. 1919 wurde er Mitglied der Académie des Sciences. Bei seinem Tod war er Vizepräsident der Internationalen Astronomischen Union und vorher war er Präsident von deren Kommission für Ephemeriden und Himmelsmechanik.
Andoyer schrieb mehrere Schullehrbücher über Geometrie und Algebra, trigonometrische und Logarithmen-Tafeln, ein Buch über Mondtheorie, über das wissenschaftliche Werk von Pierre Simon de Laplace, ein Lehrbuch der Astronomie und ein Lehrbuch der Himmelsmechanik.
wurde Karl Nikolai Jensen Börgen geboren
Börgen studierte seit 1863 in Kopenhagen, Kiel und Göttingen und wurde 1866 Assistent der Sternwarte Göttingen, wo er 1868 promoviert wurde. Er nahm 1869 bis 1870 an Bord der Germania an der Zweiten Deutschen Nordpolar-Expedition unter Carl Koldewey teil. Nach der Rückkehr wurde Börgen Observator der Sternwarte Leipzig, bis er 1874 zum Vorstand des neu zu gründenden Kaiserlichen Marine-Observatoriums in Wilhelmshaven ernannt wurde.
An den Beobachtungen des Venusdurchgangs nahm er 1874 als Leiter der von Deutschland nach den Kerguelen ausgesandten Expedition auf der Gazelle teil.