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Wichtige Ereignisse aus Astronomie, Forschung und Raumfahrt
WOW-Signal bei SETI empfangen
Der Astrophysiker Jerry R. Ehman empfängt im Rahmen eines SETI-Projekts am Big Ear-Radioteleskop der Ohio State University das so genannte Wow!-Signal.
Das Wow!-Signal war ein Schmalband-Radiosignal aus Richtung des Sternbildes Schütze. Die Ursache des Signals ist bisher nicht eindeutig geklärt.
Verblüfft, wie schmalbandig das Signal war, und wie sehr das Intensitäts-Profil dem glich, das ein lokalisiertes Signal in der verwendeten Antenne erzeugen würde, umrandete J.R. Ehman auf dem Computer-Ausdruck den Zeichencode „6EQUJ5“ der Intensitätsvariation mit dem Stift und schrieb den Kommentar „Wow!“ (toll!) an den Seitenrand. Dieser Kommentar wurde zum Namen des Signals.
Das Signal wurde 72 Sekunden lang gemessen und wiederholte sich offenbar nicht; alle späteren Nachforschungen – durch Ehman selbst und durch andere – konnten es nicht mehr ausfindig machen. Die Natur des Signals bleibt deshalb ungeklärt.
Weltraumforschungsorganisation ISRO
Die Indische Weltraumforschungsorganisation (Hindi भारतीय अन्तरिक्ष अनुसन्धान सङ्गठन Bhāratīya Antarikṣa Anusandhāna Saṅgaṭhana, englisch Indian Space Research Organisation (ISRO)) ist die Raumfahrtbehörde Indiens mit Sitz in Bengaluru.
Die Aufgabe der ISRO ist die Entwicklung von Raumfahrttechnologie, darunter Satelliten, Trägerraketen, Höhenforschungsraketen und unterstützender Bodentechnik. Besonderen Anteil an ihrer Schaffung und Entwicklung hatte Vikram Sarabhai, der als Vater des Indischen Raumfahrtprogramms gilt.
Am 15. August 1969 als Abteilung des indischen Atomenergieministeriums (englisch Department of Atomic Energy) gegründet, untersteht die ISRO seit 1972 dem Department of Space und ist seit 1975 eine Regierungsorganisation. Sie ging aus dem 1962 geschaffenen Indisches Nationalkomitee für Weltraumforschung (englisch Indian National Committee for Space Research (INCOSPAR)) hervor.
Raketenstartplätze befinden sich im Satish Dhawan Space Centre auf der Insel Sriharikota, von wo alle indischen Satellitenstarts erfolgen, sowie in Thumba und Baleswar für suborbitale Raketen.
Die ISRO betreibt mit ISTRAC ein Netz von eigenen Trackingstationen für die Kommunikation mit Satelliten und für die Unterstützung von Raketenstarts. Ergänzt wird das Netz durch das Indian Deep Space Network IDSN, das die Unterstützung für Mondmissionen und interplanetare Missionen bereitstellt.
Missionsende von Wostok 4
Wostok 4 war ein bemannter Weltraumflug des sowjetischen Wostokprogramms. Zusammen mit Wostok 3 wurde der erste Doppelflug der bemannten Weltraumfahrt unternommen. Der Kosmonaut Pawel Popowitsch blieb dabei knapp drei Tage in der Erdumlaufbahn.
Wostok 4 startete am 12. August 1962 um 11:02 Uhr Moskauer Zeit vom Raketenstartplatz Baikonur und erreichte nach wenigen Minuten die Erdumlaufbahn mit 159 km Perigäum und 211 km Apogäum bei einer Inklination von 65 Grad. Diese Bahn war fast identisch mit der von Wostok 3 mit Andrijan Nikolajew an Bord, der knapp 24 Stunden zuvor gestartet war. Das war das erste Mal, dass sich zwei Raumfahrer gleichzeitig im All aufhielten.
Aufgrund höchster Präzision beim Start betrug die Entfernung zu Wostok 3 nach Erreichen des Orbits zeitweilig nur 6 km, vergrößerte sich aber bis zum Ende der Mission auf 2800 km. Popowitsch und Nikolajew standen während des Fluges in direktem Funkkontakt miteinander. Durch einen Defekt im Lebenserhaltungssystem sank die Temperatur in der Kabine bis auf 10 °C.
Wostok 4 landete nach knapp drei Tagen im All am 15. August 1962 um 09.59 Uhr Moskauer Zeit in der Nähe von Karaganda im heutigen Kasachstan. Wie bei den Wostokflügen üblich benutzte Popowitsch den Schleudersitz und landete am eigenen Fallschirm. Wostok 3 war nur wenige Minuten zuvor gelandet und hatte damit einen neuen Dauerrekord für die bemannte Weltraumfahrt aufgestellt.
Missionsende von Wostok 3
Wostok 3 startete am 11. August 1962 um 11:30 Uhr Moskauer Zeit vom Raketenstartplatz Baikonur und erreichte nach wenigen Minuten die Erdumlaufbahn mit 166 km Perigäum und 218 km Apogäum bei einer Inklination von 65 Grad. Nach knapp 24 Stunden folgte Wostok 4 mit Pawel Popowitsch an Bord. Das war das erste Mal, dass sich zwei Raumfahrer gleichzeitig im All aufhielten.
Die Bahnen waren sorgfältig berechnet worden, so dass sich die beiden Raumschiffe bis auf 6 km näherten. Die Annäherung erfolgte also nicht durch aktive Steuerung der Raumschiffe, so dass nicht unbedingt von einem Rendezvous gesprochen werden kann. Die Entfernung zwischen den beiden Wostok-Raumschiffen nahm dementsprechend rasch wieder zu. Nikolajew und Popowitsch standen aber wohl während des gesamten Fluges in direktem Funkkontakt miteinander.
Wostok 3 absolvierte 64 Erdumkreisungen. Die Landung erfolgte am 15. August 1962 um 09:52 Uhr Moskauer Zeit in Kasachstan. Wie bei den Wostokflügen üblich benutzte Nikolajew den Schleudersitz und landete am eigenen Fallschirm. Wostok 4 landete zur selben Zeit etwa 290 km entfernt
wurde Scott Douglas Altman geboren
Altman flog die meisten Flugszenen, die im Film Top Gun zu sehen sind. Bei seinen ersten zwei Raumflügen mit STS-90 und STS-106 arbeitete er als Pilot, bei seinem dritten und vierten mit STS-109 und STS-125 als Kommandant.
Als Kommandant von STS-125 leitete Altman die fünfte und letzte Wartungs- und Reparaturmission zum Hubble-Weltraumteleskop. Der Start erfolgte am 11. Mai 2009, die Landung am 24. Mai 2009 auf der Edwards Air Force Base.
wurde Hermann Alexander Brück geboren
1937 ging Brück an die Universität Cambridge zu Arthur Eddington. Er wurde Assistant Director des Observatoriums Cambridge und John Couch Adams Astronomer. Sein Spezialgebiet war die Sonnen-Spektroskopie. Er trug beispielsweise zum Utrechter Sonnenatlas bei.
1947 ging er als Leiter des Dunsink Observatory nach Dublin, das dem Dublin Institute for Advanced Studies zugeordnet war, an dem Erwin Schrödinger die Theoretische Physik leitete. 1957 wechselte er an die University of Edinburgh als Regius Professor für Astronomie und leitete dort das Royal Observatory (als Astronomer Royal for Scotland). Dort wurden unter (in den Anfangsjahren) Vincent Cartledge Reddish und Peter Fellgett automatisierte Beobachtungsverfahren in der Stellarspektroskopie (mit automatischem Scannen der Spektren und Umwandlung in Computer-lesbare Lochstreifen) und Fernsteuerung von Teleskopen entwickelt. Damit machte er Edinburgh zu einem Zentrum der technologischen Entwicklung der beobachtenden Astronomie.
Für die Beobachtung nutzte er seine internationalen Kontakte besonders nach Rom (mit einem Schmidt-Teleskop auf dem Monte Porzio bei Rom 1967) und die Universität benutzte auch ein Schmidt-Teleskop in Siding Spring in Australien. Er war an der Einrichtung des vom Greenwich-Observatorium betreuten Teleskops in La Palma beteiligt und der Einrichtung eines von Edinburgh betreuten 4 m Infrarot-Teleskops auf Hawaii. Er richtete einen Studiengang für Astronomie ein und gründete wie in Cambridge eine studentische astronomische Gesellschaft.
2014 wurde der Asteroid (10737) Brück nach ihm benannt.
wurde Leslie John Comrie geboren
Comrie war von 1920 bis 1922 der erste Leiter der Abteilung Datenverarbeitung der British Astronomical Association, bis er von diesem Posten zurücktrat, um am Swarthmore College in den Vereinigten Staaten zu unterrichten. Dort trieb er den Unterricht der numerischen Mathematik voran. 1926 kehrte er nach England zurück, um in das HM Nautical Almanac Office im Royal Greenwich Observatory einzutreten.
Im April 1928 beschrieb er in seinem Artikel „On the Construction of Tables by Interpolation“ („Über die Erstellung von Tabellen durch Interpolation“) die Interpolation von Daten in Tabellen mit Hilfe von Lochkarten und verglich diese Methode mit dem uneffizienteren und fehleranfälligeren Verfahren, das mechanische Rechner verwendet. Im selben Jahr benutzte er als erster die Lochkartentechnik, um wissenschaftliche Berechnungen durchzuführen. Er benutzte die Fourier-Analysis, um die Stellung des Monds von 1935 bis 2000 zu berechnen.
Er war der Leiter des HM Nautical Almanac Office von 1930 bis 1936.
Ein Mondkrater (23.3N 112.7W), der Asteroid (3521) Comrie, der Comrie-Gletscher in der Antarktis sowie das Computer-Labor seiner Universität, der Universität Auckland, wurden nach ihm benannt.
wurde Paul Willard Merrill geboren
Die meiste Zeit seines beruflichen Lebens verbrachte er am Mount-Wilson-Observatorium. 1952 endete diese Tätigkeit. Sein Spezialgebiet war die Spektroskopie. Damit untersuchte er insbesondere langperiodische veränderliche Sterne und das interstellare Medium. Kurz vor Ende seiner beruflichen Karriere gelang es ihm, Technetium im veränderlichen Stern R Andromedae und anderen roten Veränderlichen zu entdecken. Da Technetium aufgrund der Isotopen keinen dauerhaften Bestand hat, musste es erst kürzlich in jedem der entdeckten Sterne, in denen es gefunden wird, produziert worden sein. Damit konnte er den Beweis des S-Prozesses der Nukleosynthese antreten.
Nach ihn benannt wurden der Merrill-Krater auf dem Mond (1970) und der Asteroid (11768) Merrill (2007).
starb Pierre Bouguer
Seine astronomische Forschung befasste sich mit der Fotometrie von Sonne und Mond; für genaue Winkelmessungen in der Astrometrie entwickelte er das Heliometer. Nach Bouguer wurden – aufgrund seiner Untersuchungen zum Erdschwerefeld – im 19. Jahrhundert die geophysikalisch wichtigen Bouguer-Schwereanomalien benannt. Er war auch Professor für Schifffahrtskunde in Le Havre.
Der Mondkrater Bouguer, der Marskrater Bouguer und der Asteroid (8190) Bouguer sind nach ihm benannt.
wurde Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau geboren
1769 verfasste er zum damaligen Venusdurchgang seine Schrift "Bestimmung der merkwürdigen Durchgänge der Venus durch die Sonne", dazu übersetzte er mehrere Schriften von Edme Mentelle. 1771 veröffentlichte er eine Neuauflage der Schrift "Astronomisches Handbuch" von Johann Leonhard Rost, hierbei handelte es sich um ein umfassendes Kompendium der theoretischen und praktischen Astronomie, das von 1771 bis 1774 in vier Bänden erschien.
Er veröffentlichte 1778 einen Kommentar zur Himmelskarte von Pierre Le Clerc (1706–1780). Seine deutsche Ausgabe des geschichtlichen Abrisses der Astronomie und mathematischen Geographie von Jean Dominique Comte de Cassini bereicherte er mit zahlreichen Noten. Gegen 1789 brachte er noch zum Gebrauch der Schuljugend Himmelskarten heraus.
Halleyscher Komet
Der Komet Halley, auch Halleyscher Komet und offiziell 1P/Halley genannt, zählt seit langem zu den bekanntesten Kometen. Er ist ein periodischer Komet, der alle 74 bis 79 Jahre in die Nähe der Erde kommt. Er ist der hellste unter den kurzperiodischen Kometen und kann mit freiem Auge beobachtet werden. Zuletzt kam er 1986 in Erdnähe; seine nächste Wiederkehr wurde für das Jahr 2061 berechnet.
Halley hat eine sehr langgestreckte Ellipsenbahn, die sich vom sonnennächsten Punkt (Perihel) mit 0,586 AE zwischen den Bahnen der Planeten Merkur und Venus bis zum sonnenfernsten Punkt (Aphel) mit 35,082 AE im Bereich der Neptunbahn erstreckt. Die Bahnneigung seiner Umlaufbahn gegen die Ekliptik beträgt 162,262°. Die Umlaufzeit variiert, weil die Bahn durch die Gravitation anderer Körper, besonders von Jupiter, beeinflusst wird.
Am 15. August 1682 entdeckte Christoph Arnold einen Kometen, und zwar acht Tage vor dem bedeutenden Astronomen Johannes Hevelius, womit der Amateurastronom in der Fachwelt große Aufmerksamkeit hervorrief. Der Komet wurde wegen der genauen Bahnberechnungen durch Edmond Halley und der Voraussage seiner Wiederkunft später der Halleysche Komet genannt.
Der Komet wurde nach dem Mathematiker und Astronomen Edmond Halley (1656–1742) benannt, der wegen seiner Verdienste um die Bahnbestimmung von Kometen 1720 königlicher Astronom und Leiter der Sternwarte in Greenwich wurde. Während das Auftauchen von Kometen bis zu dieser Zeit noch als unvorhersagbar galt, entdeckte Halley im Jahr 1705, dass der von dem sächsischen Bauern und Astronomen Christoph Arnold als Erstem 1682 beobachtete Komet mit früheren Kometensichtungen in den Jahren 1531 (beschrieben von Petrus Apianus) und 1607 (beschrieben von Johannes Kepler und Ottmar Stab der Jüngere) identisch sein müsse, und sagte seine Wiederkehr für 1758 voraus.
Rückblickend wurde im Laufe der Zeit erkannt, dass der Komet seit 240 v. Chr. schon mindestens 25-mal beobachtet worden war. Eine der ersten bildlichen Darstellungen des Kometen findet sich auf dem Teppich von Bayeux (um 1070), die bekannteste ist vielleicht jene des Malers Giotto di Bondone (1266–1337), der sicherlich den Kometen 1301 gesehen hat und auch ihn zum Vorbild für die erste realistische Darstellung eines Kometen als Stern von Betlehem in dem Fresko Anbetung der heiligen drei Könige in der Cappella degli Scrovegni nahm.